Einmal Finanzverwaltung, immer Finanzverwaltung?

Wir alle sehen es in den eigenen Dienststellen und selbst die Politik hat es bereits erkannt:

Der Finanzverwaltung gehen immer mehr Beschäftigte „von der Fahne“. Sie verlassen den sicheren Hafen des öffentlichen Dienstes und sehen für sich bessere berufliche Zukunftsperspektiven im privatwirtschaftlichen Bereich.

Warum ist das so und was muss sich ändern, ob den personellen Aderlass wenigstens zu begrenzen?

Sicher ist: Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die unsere Kolleginnen und Kollegen motivieren, ihr Glück anderweitig zu suchen.

Die seit Jahren ausgesprochen stabile Arbeitsmarktlage und der Fachkräftemangel sind sicherlich entsprechende Faktoren, die nicht beeinflussbar sind. Der Arbeitsmarkt ist längst ein Arbeitnehmermarkt geworden.
Mit dem Pfund der Arbeitsplatzsicherheit im öffentlichen Dienst längst sich kaum noch wuchern, denn die haben Fachkräfte in der Privatwirtschaft allein schon aufgrund der hohen Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften faktisch ebenfalls.

Die Erfahrung zeigt, dass veränderungswillige Kolleginnen und Kollegen in der Privatwirtschaft eine Vielzahl teils sehr kreativer Benefits erkennen und bei starker Leistung eine sehr viel schnellere berufliche Entwicklung erwarten. Verbunden mit höherer Bezahlung entsteht dadurch vielfach ein deutlich besseres Bild der Privatwirtschaft gegenüber dem öffentlichen Dienst.
Die nicht wegzudiskutierenden Vorteile des Berufsbeamtentums wie Arbeitsplatzsicherheit, tendenziell höheres Altersversorgungsniveau oder die nicht auf sechs Wochen beschränkte Fortzahlung der Bezüge im Krankheitsfall scheinen die vermittelten Vorteile der Flexibilität der privaten Arbeitgeber nicht (mehr) aufwiegen zu können.

Gleichzeitig stellen wir aus der erlebten Erfahrung fest, dass leistungstragende Kollegen in den Ämtern nicht gebührend gefördert werden. Denn Förderung heisst Verlust: Die- oder derjenige, der den Laden am Laufen hält, ist dann eben auch zeitnah nicht mehr da, sondern übernimmt höherwertige Aufgaben. Zurecht!
Diese ablehnende Grundhaltung von Führung führt aber keinesfalls zur Konservierung von Leistung sondern zu deren Abwanderung. Bestenfalls in andere Bereiche der Steuerverwaltung, nicht selten aber auch nach außen, denn diese Qualitäten sind rar und gesucht!

Die SBG setzt sich für ein Umdenken ein!

Mitarbeiter hält und motiviert man nicht durch leere Versprechen, Mitarbeiter hält man durch Perspektiven und eine ehrliche, aufrichtige und verbindliche Ansprache. Die Finanzverwaltung verfügt an vielen Stellen über überdurchschnittlich gut ausgebildete Fachkräfte, die sich stetig weitergebildet haben und an vielen Stellen durch hohes persönliches Engagement zusätzliche Qualifikationen erworben oder besondere Talente an den Tag gelegt haben.

Wenn der öffentliche Arbeitgeber diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht fördert, diesen Wert nicht anerkennt: Andere werden es.